Mann erstaunt mit Lupe

Was stimmt wirklich? Zahnmythen im Faktencheck!

Kaugummi ersetzt das Zähneputzen, Süßes gleich Karies und weiße Zähne bedeuten automatisch Gesundheit – rund um die Zahngesundheit kursieren viele hartnäckige Mythen. Doch welche Aussagen stimmen denn wirklich? Und welche können Sie getrost aus Ihrem Gedächtnis streichen?

Gerade wenn es um die Zahnpflege geht, halten sich viele Irrtümer über Generationen hinweg. Dabei ist fundiertes Wissen entscheidend, um die eigenen Zähne langfristig gesund zu halten. In diesem Faktencheck klären die Expertinnen und Experten der Praxis Dr. Cora Haller-Waschak die 7 häufigsten Zahnmythen auf – wissenschaftlich fundiert und verständlich erklärt.

Erfahren Sie, warum Zucker allein nicht der Hauptverursacher von Karies ist, weshalb Milchzähne ebenso ernst genommen werden sollten wie bleibende Zähne und welche Rolle eine Zahnseide trotz einer guten Zahnbürste spielt. Auch Themen wie Zahnschmelz-Regeneration, das richtige Timing beim Zähneputzen oder zahnärztliche Behandlungen in der Schwangerschaft beleuchten wir genauer.

Lesen Sie weiter und trennen Sie gemeinsam mit uns Fakten von weit verbreiteten Irrtümern.

Inhaltsverzeichnis:

Mythos 1: Zucker ist der Hauptverursacher von Karies

Zucker gilt seit Jahrzehnten als der Hauptfeind gesunder Zähne – doch das ist nicht die ganze Wahrheit, denn Zucker verursacht nicht direkt Karies.

Warum Zucker allein nicht das Problem ist

Zucker dient als Nahrung für bestimmte Bakterien im Mundraum, die wiederum Zucker in Säuren umwandeln, die wiederum den Zahnschmelz angreifen und schädigen. Somit ist es nicht nur ausschlaggebend, wie viel Zucker Sie konsumieren, sondern auch wie häufig – denn jedes Mal startet ein neuer Säureangriff auf Ihre Zähne.

Dabei kommt es nicht nur auf die klassischen Süßigkeiten an, denn auch vermeintlich gesunde Lebensmittel wie Fruchtsäfte oder Trockenobst enthalten viel Zucker und können so ebenfalls kariesfördernd wirken.

Die Rolle von Bakterien und Mundhygiene

Die eigentliche Ursache für Karies ist Zahnbelag auf den Zahnoberflächen. Wenn Zucker verfügbar ist, vermehren sich die Kariesbakterien in diesem Belag besonders schnell. Ohne regelmäßige und gründliche Zahnpflege bleibt dieser Belag haften und bildet einen idealen Nährboden für die Kariesbakterien.

Deshalb ist eine gute Mundhygiene entscheidend: Wir beraten Sie dazu gern individuell und informieren Sie über Ernährung, Prophylaxe bzw. Zahnreinigung und zahngesunde Lebensweise.

Mythos 2: Zahnseide ist überflüssig bei guter Zahnbürste

Um die Zähne gesund zu halten, reicht gründliches Zähneputzen allein aus? Das glauben viele. Doch auch die beste Zahnbürste erreicht nur etwa 70% der Zahnoberflächen – der Rest liegt in den engen Zahnzwischenräumen, die mit einer Zahnbürste nicht zu erreichen sind. Genau hier ist eine Zahnseide essenziell – sie entfernt Speisereste und Plaque dort, wo Karies und Zahnfleischentzündungen besonders häufig entstehen.

Verzichtet man auf Zahnseide, riskiert man, dass sich Bakterien und Beläge zwischen den Zähnen ungestört ansammeln. Das kann nicht nur zu Karies führen, sondern auch das Zahnfleisch angreifen – mit möglichen Folgen wie Zahnfleischbluten, Parodontitis oder Mundgeruch. Eine gute Zahnbürste ist also wichtig, aber ohne ergänzende Reinigung der Zahnzwischenräume bleibt der Schutz lückenhaft.

Was Zahnseide tatsächlich bewirkt

Zahnseide sorgt für eine mechanische Reinigung in den Zahnzwischenräumen, wo sich Plaque besonders hartnäckig hält. Durch die Reinigung mit Zahnseide werden Entzündungen vorgebeugt und die Zahnzwischenräume langfristig gesund erhalten. Tragen Sie Brücken oder Kronen? Dann ist Zahnseide auch hier ein unverzichtbares Hilfsmittel.

Wann und wie oft Zahnseide angewendet werden sollte

Idealerweise sollten Sie Zahnseide einmal täglich verwenden – am besten abends vor dem Zähneputzen. So werden die Beläge zuerst gelockert und dann durch das Putzen entfernt. Führen Sie dabei die Zahnseide sanft an der Zahnoberfläche entlang, ohne das Zahnfleisch zu verletzen.

In unserer Ordination zeigen wir Ihnen gerne persönlich, wie Sie eine Zahnseide richtig und effektiv anwenden – besonders auch bei der Reinigung von Brücken.

Mythos 3: Weiße Zähne sind automatisch gesunde Zähne

Weiße Zähne gelten als Symbol für Gesundheit, doch weiße Zähne sind nicht zwangsläufig gesunde Zähne. Die Zahnfarbe ist von Mensch zu Mensch verschieden – von elfenbeinfarben bis leicht gelblich. Ein weißer Zahn kann durchaus Karies oder Entzündungen im Zahnhalteapparat verbergen, ohne dass dies von außen sichtbar ist.

Umgekehrt gilt das auch für leicht gelbliche Zähne – diese sind keineswegs automatisch ungepflegt oder krank. Die gelbliche Farbe entsteht oft durch das darunterliegende Dentin, das bei dünnerem Zahnschmelz stärker durchscheint.

Entscheidend für die Zahngesundheit ist also nicht die Zahnfarbe, sondern der Zustand von Zahnfleisch, Zahnschmelz und der Gesamtstruktur.

Mythos 4: Schwangere sollten zahnärztliche Behandlungen meiden

Dieser Mythos hält sich hartnäckig, ist aber falsch. Denn gerade in der Schwangerschaft ist eine gute Zahngesundheit besonders wichtig – für Mutter und Kind.

Durch hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft kann es zu Zahnfleischentzündungen wie Schwangerschaftsgingivitis kommen. Und auch das Risiko für Karies kann durch veränderte Essgewohnheiten oder Erbrechen im ersten Trimester steigen. Die Mundgesundheit sollte also in dieser sensiblen Zeit keinesfalls vernachlässigt werden, um ernsthafte Probleme zu vermeiden, die sogar zu Frühgeburten führen können.

Kontrolluntersuchungen und notwendige Behandlungen sollten deshalb nicht aufgeschoben werden.

Worauf Schwangere wirklich achten sollten

Grundsätzlich sind zahnärztliche Behandlungen während der gesamten Schwangerschaft möglich, doch geplante Eingriffe sollten idealerweise auf das zweite Trimester gelegt werden. In dieser Phase ist das Risiko für Komplikationen am geringsten. Auf Röntgenaufnahmen, bestimmte Medikamente oder Betäubungsmittel sollte während der Schwangerschaft möglichst verzichtet und auf passende Alternativen ausgewichen werden. Eine enge Abstimmung zwischen Zahnarzt und Frauenarzt ist hier sicherlich sinnvoll.

In der Praxis Dr. Cora Haller-Waschak legen wir besonderen Wert auf eine schonende und sichere Behandlung von Schwangeren – mit viel Einfühlungsvermögen und Fachwissen. Denn eine gute Zahngesundheit beginnt schon vor der Geburt.

Mythos 5: Milchzähne müssen nicht behandelt werden

Milchzähne fallen doch sowieso aus, deshalb benötigen sie keine Behandlung – diesen Mythos glauben viele Eltern, was ernste Folgen haben kann. Milchzähne erfüllen wichtige Funktionen: Sie ermöglichen das Kauen, unterstützen die Sprachentwicklung und dienen als Platzhalter für die bleibenden Zähne.

Wenn Karies oder Entzündungen unbehandelt bleiben, können Schmerzen, Abszesse oder sogar Schäden an den darunterliegenden bleibenden Zähnen entstehen. Frühzeitiger Zahnverlust kann außerdem zu Fehlstellungen führen, die später kieferorthopädisch korrigiert werden müssen.

Ein gesundes Milchgebiss legt den Grundstein für eine langfristige Zahngesundheit. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, zahnschonende Ernährung und frühzeitige Aufklärung über das richtige Zähneputzen sind deshalb auch bei kleinen Kindern unerlässlich.

In der Ordination Dr. Cora Haller-Waschak kümmern wir uns mit viel Geduld und Erfahrung um die Zahngesundheit Ihres Kindes – für ein strahlendes Lächeln von Anfang an.

Mythos 6: Zahnschmelz kann sich regenerieren

Der Glaube, dass sich beschädigter Zahnschmelz regenerieren kann, ist weit verbreitet, aber leider nicht korrekt. Zahnschmelz besitzt leider keine Fähigkeit zur Selbstheilung. Ist er einmal abgetragen, etwa durch Säuren, zu hartes Putzen oder durch Zähneknirschen kann er nicht nachwachsen.

Allerdings ist es möglich, ihn durch gezielte Zahnpflege und fluoridhaltige Produkte zu stärken und widerstandsfähiger zu machen – so kann der Zahnschmelz vor weiteren Schäden geschützt werden.

Eine schonende Putztechnik, zahnschmelzfreundliche Ernährung und regelmäßige Kontrollen sind entscheidend, um den natürlichen Schutzmantel der Zähne zu erhalten.

Mythos 7: Zähneputzen direkt nach dem Essen ist am besten

Nach dem Essen Zähneputzen nicht vergessen – in der Annahme, ihren Zähnen etwas Gutes zu tun, greifen viele Menschen direkt nach dem Essen zur Zahnbürste. Doch ist das wirklich gut? Die Wahrheit ist, das kann mehr schaden als nützen. Besonders nach dem Verzehr von säurehaltigen Lebensmitteln wie Fruchtsäften oder Zitrusfrüchten ist Vorsicht geboten.

Warum Timing eine wichtige Rolle spielt

Da der Zahnschmelz nach dem Essen kurzzeitig aufgeweicht ist, kann dieser beim kräftigen Zähneputzen mechanisch abgetragen werden.

Die Folge ist: langfristig empfindlichere Zähne. Experten empfehlen deshalb, mindestens 30 Minuten zu warten, bevor man zur Zahnbürste greift. In dieser Zeit neutralisiert der Speichel die Säuren und remineralisiert den Zahnschmelz.

Was nach säurehaltigen Lebensmitteln zu beachten ist

Nach säurehaltigen Mahlzeiten ist zu empfehlen, den Mund zunächst mit Wasser oder einer fluoridhaltigen Mundspülung auszuspülen. Auch zuckerfreie Kaugummis können helfen, den Speichelfluss anzuregen und die Neutralisierung zu beschleunigen.

In der Praxis Dr. Cora Haller-Waschak klären wir Sie gerne individuell über zahnschonende Putzgewohnheiten auf.

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf und vereinbaren Sie gerne einen ersten unverbindlichen Beratungstermin.

Wir freuen uns, wenn wir Sie zahnmedizinisch begleiten können.